Ausgestattet mit Handschuhen und Müllsäcken setzten sich am Montag Abend 25 Männer an den Ortsausgängen von Grambow in Bewegung. Sie sammelten an allen Straßen Müll und Unrat ein. Das Besondere dabei: Die Männer kommen gar nicht aus dem Dorf oder der Region. sondern besuchen nur für kurze Zeit die Jagdschule Gut Grambow, bereiten sich hier auf Ihre Jägerprüfung bei der Kreisverwaltung Nordmecklenburg vor.
Naturschutz und Biotoppflege sind doch unsere Themen, bekräftigt Rainer Lang aus Garz an der Oder, einer der angehenden Jäger. „Mir macht es nichts aus, hier mit anzupacken“, ergänzt Winfried Krischer aus Regensburg.
„Wir versuchen ganz einfach, die Theorie mit der Praxis zu verbinden“, betont Ausbilder Helmut Herbold. Der Jagdschule ist aber auch wichtig zu zeigen, daß sie zum Dorf gehört. „Am Wochenende putzten die Feuerwehrleute den Ort. Jetzt haben wir uns, wie in jedem Frühjahr, die Straßen außerhalb vorgenommen.“
Zehn Kubikmeter Unrat – Dosen, Flaschen, Schnell-Imbiss-Verpackungen aber auch Bekleidung, Reifen und andere Autoteile – kamen schnell zusammen. Alles fand in einem Container Platz. Grambows Bürgermeister Herbert Piotrowski sorgte dafür, das dieser wieder bereit standt und dass der Müll entsorgt wird.
Tourismusbranche erfreut über zusätzliche Gäste
Das Müllsammeln ist dabei eine Abwechslung zwischen dem Büffeln für die Jagdprüfung. Schwerpunkte in der Ausbildung sind Tierkunde, Hunde und deren Führung, Wildtierkrankheiten, Wildbrethygiene, Jagdrecht, Naturschutz, Schießausbildung. Letztgenannte erfolgt seit kurzem nicht nur auf dem Grevesmühlener Schießstand, sondern auch vor Ort auf einer modernen Trainingsanlage, die mit Lasertechnik ausgestattet ist.
Weidmänner können sich auf Gut grambow seit knapp fünf Jahren nicht nur aus- sondern auch weiterbilden. Die Kurse gehen über drei oder vier Wochen, auch Wochenendseminare gibt es.
Auf die bislang erreichten Ergebnisse ist Helmut Herbold stolz. Allein im Vorjahr kamen etwa 200 Kursteilnehmer aus ganz Deutschland nach Mecklenburg und stellten sich hier der Prüfung. 90 Prozent der Grambower Schüler bestanden diese im ersten Anlauf – ein überdurchschnittlich guter Wert.
Untergebracht sind die Grambower Jagdschüler übrigens in Hotels und Pensionen der Region. Die Jagdschule sorgt so dafür, dass auch außerhalb der Saison „Touristen“ hierher kommen.