Wer sind die Menschen, die heute Jägerin oder Jäger werden? Was treibt sie an, das ‚Grüne Abitur‘ abzulegen und das Jagdhandwerk zu erlernen? Erfahrene Jungjägerausbilder geben ihre Einschätzungen über den Jägernachwuchs ab und bringen uns die kommende Jägergeneration damit etwas näher.
Die Fragen
1. Anteil Alter?
2. Anteil männlich bzw. weiblich?
3. Praktisch bzw. theoretisch veranlagt?
4. Motivation?
5. Beweggründe?
6. Jagdmöglichkeiten?
Die Antworten von Dr. Helmut Herbold
1. Bis 30 Jahre: ca. 50 %, 30 – 50 Jahre: ca. 30 %, über 50 Jahre: ca. 20 %
2. Zirka 80 % männlich, 20 % weiblich; Tendenz: zunehmender Anteil an Frauen
3. Jüngere Kursteilnehmer sind oft eher theoretisch veranlagt, ältere (ab 25 Jahren) eher praktisch. Tendenz: eher altersabhängig, erst mit zunehmendem Alter wird die praktische Begabung ausgeprägter (viele Jugendliche sind nicht in der Lage, einen Nagel einzuschlagen).
4. Anspruchshaltung und Motivation: Wir schaffen das gemeinsam; Wissensdurst, Passion(„bin schon immer mitgegangen“), Neugier, Anspruch an hohe Qualität bei einer sehr renommierten Jagdschule, Teilnehmer erwartet professionelle Vorbereitung und einen soliden Grundstock durch hochwertige Ausbildung, möchte die Ausbildung nur einmal absolvieren – und dann muss es solide und vernünftig sein.
5. Passion, Wissensdurst, Familie (Eltern, Großeltern), eigenes Revier in der Familie, Bekannte, Herausforderung, „Zurück zur Natur“, Naturverbundenheit, mit der Jagd seit Kindesbeinen verwachsen. Beim Großteil der Kursteilnehmer steht die Passion im Vordergrund. Es wird aber auch sehr häufig die Verantwortung für unsere Reviere (Hege) genannt. Waffenbesitz beziehungsweise Imagegründe werden als Beweggründe nur sehr selten genannt, vor allem wird der Waffenbesitz als Beweggrund verneint.
6. Etwa 90 Prozent unserer Kursteilnehmer haben eine Jagdgelegenheit, zum Teil im eigenen Revier. Der Großteil der Absolventen geht also jagen, manche mehrmals in der Woche, wenige haben keinen jagdlichen Anschluss gefunden.