Suchensieger der VPS wurde Ruprecht Walch. Als Ehrenpreis wurde ihm vom ersten Vorsitzenden des Deutsch Langhaarvereins Baden Württemberg, Hans Otto Volkwein eine Querflinte überreicht. Ruprecht ist zwar erst 14 Jahre alt, hat aber bereits in der Jagdschule Grambow seinen Jagdschein bestanden. Dies ist im Mecklenburg Vorpommern mit 14 Jahren möglich.
Allgemein
Begegnungen: Der Jagdschulleiter
Wer unternehmerisch denkt, kommt auch in der Landwirtschaft weiter. Dies will Hans Martin Lösch unter Beweis stellen, der unweit von Schwerin im kleinen Dorf Grambow einen Betrieb aufgebaut hat, dessen Größe die Ausmaße früherer Kolchosen erreicht: 2000 Hektar gehören Lösch. Davon bewirtschaftet er 1200 Hektar als Ackerland, auf denen er klassische Erzeugnisse anbaut: Winterweizen, Wintergerste, Zuckerrüben, Raps, Silomais. Zusätzlich besitzt er 600 Hektar Wald und rund 300 Milchkühe. Doch anstatt sich zwischen EU-Vorgaben, Überproduktion von Milch und zusammengebrochenen Holzpreisen zerreiben zu lassen, hat der 36 Jahre alte Landwirt die Flucht nach vorne angetreten. Denn daß Gut Grambow über die Grenzen seiner Region hinaus bekannt ist, verdankt Lösch vor allem der Jagdschule Gut Grambow. Dort können angehende Jäger, denen die anspruchsvolle Jagdprüfung im Abendkurs zu nervenaufreibend ist, in weniger als vier Wochen eine komplette Ausbildung vom ahnungslosen Städter zum schußsicheren Waidmann mit Jagdschein absolvieren. 250 Schüler empfängt Lösch jedes Jahr auf seinem Gut und löst auf diese Weise gleich eine ganze Reihe von Problemen, die er sonst kaum überwunden hätte. Allein der Hof mit seinen Wirtschaftsgebäuden ist 11 Hektar groß – das sind umgerechnet 110 000 Quadratmeter, deren Unterhalt allein schon den Ruin eines solchen Betriebs herbeiführen kann. „Die Größe der Hofstelle habe ich anfangs selbst unterschätzt“, sagt Lösch im Rückblick. Die Jagdschule ist im alten Ackerpferdestall untergebracht. „Das Gebäude wäre anders nicht zu nutzen gewesen.“ Die Unterkünfte für seine Jagdschüler sind auf die Ferienwohnungen verteilt, die Lösch auf dem Gut eingerichtet hat. Ohne die Jagdschule wären diese kaum rentabel: „Für Tourismus liegen wir zu weit vom Meer entfernt.“ Auf diese Weise kann Lösch die Gebäude nutzen und kommt auf 7000 bis 8000 Übernachtungen im Jahr – eine Zahl, die ihm viele Gastronomiebetriebe neiden werden. „Vor allem sind die Ferienwohnungen nicht saisonabhängig“, sagt Lösch. Denn die Jagdschule läuft das ganze Jahr hindurch. Dies ist jedoch nur durch eine angepaßte Bewirtschaftung seiner Wälder möglich. Da fügt es sich, daß er durch die Jagdschule auch gleich einen willkommenen Zusatznutzen für seinen Wald schafft. Laubmischwald und Kiefernmischwald hat er, je nach Bodengüte. Hinzu kommen 150 Hektar Nicht-Wirtschaftswald, in dem der Mensch nicht eingreift und der ausschließlich als Jagdruhezone genutzt wird. Zu jagen finden seine Schüler ansonsten reichlich: Rotwild, Damwild, Schwarzwild und Niederwild – darunter verstehen Jäger Feldhasen, Kaninchen, Wildenten oder auch Fasanen. Viele Vögel werden durch die Seen angezogen, die Lösch auf seinem Gelände hat. „Im Prinzip ist Gut Grambow eine große Parklandschaft“, sagt Lösch. Durch diese Artenvielfalt kann er seine Jagdschüler ganzjährig waidmännische Routine sammeln lassen. Sein Lebenslauf widerlegt, daß man Landwirtssohn sein muß, um ein guter Landwirt zu werden. Die Familie lebte in Schleswig-Holstein und hatte mit Landwirtschaft wenig zu tun – der Vater war Chirurg. Immerhin hatten Teile der Familie früher ein Gut in Mecklenburg-Vorpommern, bis sie 1945 die Gegend verließ. 1993 begann seine Mutter, Flächen in der Nähe von Gut Grambow zu kaufen, stieß aber auf Schwierigkeiten beim Rückkauf des alten Familienbesitzes. Immerhin gelang es der Familie Lösch, nach und nach die Flächen des Betriebs aufzukaufen. Ersten Kontakt zur Landwirtschaft hatte Lösch als Schulkind vor allem während der Schulferien, die er häufig auf dem Betrieb seines Patenonkels verbrachte. Nach dem Abitur studierte er in Berlin internationale Agrarwissenschaften und nach der Wende Agrar-Ökonomie. Durch diese Ausbildung kam er in Berührung mit der Agronomie, wie sie in der DDR gelehrt wurde. Sein Studium hätte Lösch eigentlich auf einen Landwirtschaftsbetrieb irgendwo in der Ferne, in den Tropen geführt. Durch die Wende nach 1989 ergab sich jedoch die Chance in Mecklenburg-Vorpommern. „Die Rahmenbedingungen Anfang der Neunziger waren ideal“, sagt Lösch. Die Landpreise waren noch günstig. Investitionszulagen halfen über einige Schwierigkeiten hinweg, vor allem um den Betrieb auf moderne Standards zu bringen. 17 Angestellte beschäftigt Lösch auf seinem Hof. Es waren auch schon deutlich mehr. Als er die großen Umbauarbeiten anging, war auf dem Hof auch eine Baubrigade aktiv. Im Gespräch strahlt Lösch die Gelassenheit aus, die sich einer leisten kann, der nicht zu stark am Tropf der Banken hängt. Eine Eigenkapitalquote von 80 Prozent habe er in seinem Betrieb, weil er diesen nach und nach aufbauen konnte. „Ich bin ein risikoscheuer Mensch“, sagt er von sich selbst. Die Milcherzeugung hat er im vergangenen Jahr ausgelagert und an einen Mitarbeiter in seinem Betrieb verpachtet – zunächst auf 20 Jahre mit allem Drum und Dran, die Kühe inklusive der Milchquote, der Stallgebäude und der Landfläche. Das gehört ihm zwar weiterhin, aber der Pächter arbeitet künftig auf eigenes Risiko. Dieser kann nun eigene Erträge erwirtschaften, ohne daß er die Last der hohen Anfangsinvestitionen tragen muß. Und Lösch hat die Führung seines Betriebs so überschaubarer gemacht. Auch Glück muß man als Landwirt manchmal haben. Unter der extremen Trockenheit und dem Frost im April hätten viele Betriebe in seiner Nachbarschaft gelitten. Gut Grambow dagegen blieb verschont, weil es in einer geschützten Lage liege. Wie war das noch mal mit dem Bauern und der Kartoffelernte? Ach ja, diese Frucht baut Lösch ja gar nicht an. CHRISTIAN VON HILLER
Wikinger-Alltag im Adventstrubel
Er wächst weiter und bleibt dennoch gemütlich: der Weihnachtsmarkt auf Gut Grambow. Was am zweiten Advent vor zehn Jahren mit einem Ein-Tages-Spektakel begann, ist inzwischen zum Wochenend-Großereignis geworden. Schaulustige aus ganz Westmecklenburg und dem nahen Schleswig-Holstein kommen auf den Gutshof, um einheimisches Kunsthandwerk und landwirtschaftliche Produkte zu kaufen. Insgesamt 42 Stände luden diesmal ein. Damit das Gedränge in der Maschinenhalle nicht zu groß wird, diente die ehemalige Schmiede als zweite Halle. Hier konnten sich auch alle Gäste stärken. Und in der Jagdschule auf dem Gut luden Fotografen zu Dia-Vorführungen ein, Naturmaler Hans Lakomy aus Salzgitter zeigte nebenan sein Können.
„Hier herrscht ein ganz besondere Flair, das mich immer wieder anlockt“, sagt beispielsweise Ingrid Rokohl aus Wittenförden. Und ihre Nachbarin Karin Aick ergänzte: „In diesm Jahr verteilt sich alles etwas besser, weil es zei Ausstellungshallen gibt.“ So wurde auch der erneut gestiegene Gästezuspruch vom Team um Hans-Martin Lösch gemeistert: Mehr als 12 000 Besucher wurden gezählt. Das ist neuer Rekord – ebenso wie die Anzahl der Verkaufsstände.
Doch Grambow bietet stets mehr als nur Verkaufstrubel. Bereits am Freitag kamen eine Neuerung und eine echte Überraschung dazu. Clemens von Ramin las in der Jagdschule Weihnachtsgeschichten. Diese neue Kulturreihe auf Gut Grambow soll im Februar fortgeführt werden. Später ließ ein Jagdschüler nach gerade bestandener Prüfung ein Feuerwerk aufsteigen. Über Größe und Pracht waren selbst die Organisatoren des Marktes überrascht.
Eine weitere Attraktion in Grambow waren die Wikinger. Wie schon im Vorjahr schlugen die Hobby-Nordmänner aus ganz Norddeutschland ihre Zelte am Rande des Weihnachtmarktes auf. Kinder konnten sich im Axtwurf, im Boden- und Armbrustschießen versuchen, Erwachsene mit heißem Met stärken.
„Die Wikinger sind bis heute zumeist wegen Ihrer Raubzüge bekannt. Wir wollen das Alltagsleben der Familen darstellen“, berichtet die Wikingerfrau Ontja, die im normalen Leben Susanne Walz heißt und in Schwarzenbeck wohnt. Ob nun Gewandungen, Zelte, Werkzeuge oder Waffen – alles wurde von den Freizeit-Wikingern in Handarbeit hergestellt. Zudem kommen die Nordmänner mehrmals im Jahr zu solchen Lagern zusammen. In Grambow bauten rund 20 Personen ein Dutzend Zelte auf. „Bei uns gibt es kein Muss“, betont Frank Engler. „Wir sind eine lose Interessengemeinschaft“ (Kontakt unter schwarzenbek-wikinger@t-online.de). Nach Grambow kommen die Wikinger gern, weil hier Atmosphäre und Unterstützung durch den Veranstalter stimmen.
Grambower Markttreiben eröffnet
Grambow (mt) · Seit gestern Nachmittag lädt der Grambower Weihnachtsmarkt Besucher zum Schauen und Kaufen ein. Ingesamt 42 Händler bieten in der Maschinenhalle und in der alten Schmiede ihre Waren – zumeist Kunsthandwerk und einheimische Produkte – an. Zugleich ist das diesjährige bunte Treiben ein Jubiläum: Zum zehnten Mal wird zum Weihnachtsmarkt auf Gut Grambow eingeladen. Das Spektakel lockt von Jahr zu Jahr mehr Besucher an, wurde selbst immer größer. Neu in dieser Saison ist die zweite Ausstellungshalle – die alte Schmiede. Hier haben nicht nur Stände ihren Platz: In dem beheizten Gebäude können die Gäste an der Kaffeetafel verweilen und sich aufwärmen. Auch Wildschwein vom Spieß wird hier angeboten.
Eine weitere Attraktion des Weihnachtsmarktes 2004 ist das Wikingerlager, die Nordmänner haben zwischen den Hallen ihr Lager aufgeschlagen. Geöffnet hat der Markt heute und morgen von 10 bis 18 Uhr.
Nikolaus kommt aufs Gut Grambow
Grambow · Wem jetzt noch nicht die richtige Adventsstimmung beschert ist, sollte einen Besuch des größten Weihnachtsmarktes im Schweriner Umland einplanen.
Morgen um 13 Uhr beginnt das Treiben in der festlich geschmückten und geheizten Fachwerkhalle des Gutes Grambow und dauert bis zum Sonntag um 18 Uhr. Mehr als 40 Künstler, Handwerker und Händler aus Norddeutschland und Finnland sind der Einladung der Familie Lösch gefolgt und präsentieren handverlesene Geschenkideen in jeder Preislage. Weit mehr als 10000 Besucher ließen sich im vergangenen Jahr von der festlichen Stimmung anstecken.
Der Nikolaus höchstpersönlich wird am Sonnabend, dem dem 4. Dezember, um 16 Uhr mit vielen Überraschungen nach Grambow kommen.
Die Attraktionen des diesjährigen Weihnachtsmarktes ist ein großes Wikingerlager mit zehn Zelten, Schmiede, Kürschner, Axtwurf, Bogenschießen, Schaukämpfen, Lederbearbeitung, Feuershow und Schaukochen auf Lagerfeuer und vielem mehr. In der alten Schmiede sorgt das Teams des Gutes Grambow für das leibliche Wohl der Besucher. Die können sich auf Wildschwein und Wildbratwurst vom Grill sowie Glühwein freuen. Frischer Räucherfisch, Kaffee und Kuchen ergänzen das Angebot. Der Hofladen ost ebenfalls geöffnet, Wildbret-Vorbestellungen sind unter 0385/6470233 möglich.
Für Mädchen und Jungen gibt es eine Bastelecke, eine Stroh-Hüpfburg, Ponyreiten und Kinderpunsch. Die jüngsten Besucher können auch bei den Wikingern Brot backen.
Geöffnet ist der Weihnachtsmarkt am Freitag von 13 bis 19 Uhr, am Sonnabend und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Schweriner Gäste können einen kostenlosen Zubringerbus vom Markt nach Grambow benutzen. Die Abfahrtszeiten: 10 Uhr, 11 Uhr, 12.30 Uhr, 14 Uhr, 15.30 (ab Kongresshalle zehn Minuten später)
Erfolgreiches Pokalschießen
Den Schieß-Disziplinen zollte die in bemerkenswerter Anzahl angetretenen „Groß-Gold-Schützen Respekt: Was sich die Betreuer des Schießstands Kiebitzmoor bei Grevesmühlen da ausgedacht hatten, forderte selbst diese Routiniers. Über 50 Jäger nahmen am großen Pokalschießen teil, das die drei Jagdzeitschriften „Pirsch“, „Unsere Jagd“, und „Niedersächsischer Jäger“ gemeinsam mit der bekannten Jagdschule Gut Grambow anlässlich der „Jagd- und Naturtage Gut Grambow“ ausgeschrieben hatten. Nach dem Vorbild einer englischen Country fair hatte Gut Grambow am ersten Septemberwochenende in den hohen Norden, in die Nähe Schwerins, geladen. Denn neben einer kleinen Verkaufsaustellung renommierter Firmen zeigten Jagd- und Naturmaler ihre Werke und ein Präparator seine Kunst. Eingebettet in die Veranstaltung war auch das Ehemaligentreffen der Absolventen der Jagdschule Gut Grambow.
Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung war jedoch der Schießwettbewerb am Samstag. Dank großzügiger Sponsoren standen viele wertvolle Preise bereit: so als Hauptgewinne ein Repetierer Mauser 03, das nagelneue Kahles Zielfernrohr „Helia CSX“ 3-12 x 56 sowie attraktive Jagdreisen und Jagdeinladungen. Zur Siegerehrung, die zu Beginn der abendlichen „Wild Party“ stattfand konnten Hans Martin Lösch, Inhaber der Jagdschule Gut Grambow, und Schulungsleiter Dr. Helmut Herbold auch den Jagdreferenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern , Forstdirektor Martin Rackwitz, begrüßen. Mit viel Fachsimpelei rund um Jagd und Schießsport wir auch Tanz klang dann ein interessanter Tag aus.